Brunnen Schlossplatz Tegernsee
Ein Brunnen für den Schlossplatz Tegernsee war zu entwerfen, der mit der Aufstellung der 1985 geschaffenen Bronzeplastik eines Kardinals von Giacomo Manzù zu verbinden war.
Nach eingehender Prüfung verschiedener Entwurfskonzepte sollte nun am Rande der bereits im 19. Jahrhundert von Friedrich Ludwig von Sckell angelegten halbrunden Platzaufweitung vor der Schlosskirche St. Quirinus eine Gruppe von drei plastischen Objekten geschaffen werden, bestehend aus dem bronzenen Kardinal und einer klassischen bronzenen Brunnenschale auf Sockeln und Stufenpodesten aus Brand-Granit, sowie eines kleinen Ruheplatzes mit einer hölzernen Rundbank um den dort befindlichen Ahorn. Die gesamte Gruppe ist leicht aus der Mitte zum See hin verschoben, der Kardinal blickt jedoch direkt auf das von Leo von Klenze geschaffenene Kirchenportal. So wird auch im übertragenen Sinn auf die prägenden Elemente dieses Orts verwiesen: Die jahrhundertealte klösterlich-kirchliche Geschichte, das Wasser als Lebenselixier und auch als Voraussetzung der hier traditionell gepflegten Braukunst sowie die Natur als bedeutender und hoch geachteter Bestandteil bayerischer Lebenskultur.
Giacomo Manzù verband in seinem Werk auf einzigartige Weise die lange europäische Tradition realistischer plastischer Gestaltung mit der abstrahierenden Formvereinfachung der Moderne. Diese Verbindung von Tradition und Moderne und die subtile Anmut, Würde und Eleganz seiner Formensprache sollte auf die Gestaltung der Brunnenanlage übertragen werden.