Doppelhaus Am Ländtbogen 11
Auf einem Grundstück in Herrsching am Ammersee wurde eine kleine Anlage von drei Doppelhäusern auf der Grundlage eines stringenten Bebaungsplans errichtet. Es wurde ein präzises energetisches Konzept entwickelt, das auf den für den Niedrigenergiestandard notwendigen Komponenten beruht: Wärmeschutz, passive und aktive Nutzung der Sonnenenergie sowie eine energieeffiziente Heizungstechnik.
Die Außenwände bestehen aus einer Innenschale aus Ziegelmauerwerk, einer Zellulosedämmschüttung und einer Bekleidung aus Lärchenholzbrettern, die zusammen eine hohe Oberflächentemperatur und damit ein behagliches Wohngefühl ermöglichen. Im Süden nimmt eine Stahl-Stützenkonstruktion sowohl die Balkone auf, als auch die Hochleistungs-Kollektoren, die somit gleichzeitig der Verschattung dienen und eine sommerliche Überhitzung vermeiden. Durch den Einbau der Solaranlage konnte die gesamte Wärmeerzeugung mit einem 5 kW-Kleinst-Brennwertgerät abgedeckt werden. Die energetische Qualität der Häuser ergibt sich also aus der Summe bauphysikalischer und haustechnischer Bedingungen. Diese haben den extrem niedrigen Jahresenergieverbrauch von 42 kWh/qm beheizter Wohnfläche zur Folge, was damit 100% unter dem höchsten zugelassenen Verbrauchswert liegt.
Es wurde bewusst und gemäß einer generellen architektonischen Überzeugung auf die Verwendung modernistischer formaler Elemente verzichtet. Der Einsatz modernster Techniken nach ökologischen Maximen bedeutet nicht oder nur bedingt das Aufgeben einer zurückhaltenden, hinsichtlich städtebaulicher Integration, der Kosten, Techniken, der Typologie und der ästhetischen Akzeptanz überlegenen und zeitlosen, ja klassischen Architektursprache, insbesondere im Bereich des ländlichen Wohnungsbaus.