Mehrfamilienhaus Stuberstraße

In einem mit Villen aus den Anfängen und Mitte des letzten Jahrhunderts geprägten Gebiet sollte ein Mehrfamilienhaus mit fünf Eigentumswohnungen und einer Tiefgarage entstehen.

Aufgrund einer Entscheidung der Genehmigungsbehörde durfte von der in der Straße zu beachtenden Baulinie zum Schutz einer alten Linde zurückgewichen werden, was zu einer willkommenen Vergrößerung des Vorgartens führte.

Das giebelständige Gebäude wird mittig erschlossen. Über einen sich perspektivisch verjüngenden Zugang gelangt man in ein ovales, innenliegendes Treppenhaus, das über ein großes Oberlicht mit abgehängter Glas-Metall-Decke hell belichtet wird. Daran seitlich angeschlossen liegen im Erd- und im Obergeschoss zwei schmale, lange Wohnungen, die Dachgeschoss-Wohnung überdeckt die gesamte Gebäudefläche. Der Eingang zu den Wohnungen liegt regelmäßig exakt in ihrer Mitte, direkt angeschlossen daran ist ein Längsflur, der sich gegenüber dem Eingang zu einem Essplatz bzw. im Dachgeschoss zu einer Garderobe aufweitet. Davor ist im Erd- und Obergeschoss noch ein kleiner halbrunder Balkon angeordnet. Seitlich des Essplatzes bzw. der Garderobe liegen die Nebenräume, Bad, Küche und WC, an den Ost- und Westseiten der Wohnungen befinden sich die Schlaf- und Wohnräume. Auch hier ist vor den Wohnzimmern jeweils noch ein Balkon gelegt. Alle fünf Wohnungen haben separate Etagenheizungen, separate Hausanschlüsse, sogar eigene Waschmaschinen im Keller, um ihnen somit eine hohe Eigenständigkeit zu geben. Um die Attraktivität der Erdgeschoss-Wohnungen zu erhöhen, haben beide Einheiten westlich und östlich im Sondereigentum stehende Gartenanteile, der Garten für die Allgemeinheit erstreckt sich über das gesamte restliche Grundstück.

Die Gestaltung der Fassaden bezieht sich in reduzierter, geglätteter Form auf die Gebäude des beginnenden 20. Jahrhunderts, insbesondere die vorgesetzten gekrümmten Giebel lassen Assoziationen zu Jugendstil-Gebäuden aufkommen. Die streng symmetrisch konzipierten Grundrisse erlauben trotz ihrer formalen Stringenz eine hohe Funktionalität und Wohnlichkeit. Wert wurde vor allem auf die Ausformung der halböffentlichen Bereiche gelegt, den Zugang zum Treppenhaus, den Treppenraum selbst mit seiner geschwungenen, mit Juramarmor belegten Treppe, aber auch im Inneren der Wohnungen die Wandabfolge der Flure, insbesondere im Dachgeschoss, wo um den ovalen Treppenhauskörper ein spannender Dielenraum entsteht.