Innerhalb der Anlage des Weinguts Scharzhof war der Innenhof nördlich zum rückwärtigen Garten hin von einem niedrigen zweigeschossigen Wirtschaftsflügel mit Satteldach abgeschlossen. Dieser architektonisch wenig anspruchsvolle und sehr marode Gebäudeteil konnte in den Jahren vor dem Neubau aufgrund seiner Raumstruktur, die im EG nur sehr kleine Räume und im OG einen Speicher mit einem wenig tragfähigen Boden aufwies, lediglich als untergeordnetes Mischlager genutzt werden. Eine Sanierung erschien in Bezug auf die Nutzungsqualität nicht sinnvoll.

Der Eigentümer und Betreiber des Weinguts Scharzhof hat nun diesen nicht mehr sinnvoll nutzbaren Gebäudeteil abbrechen lassen und dort einen für die Arbeitsabläufe des Weinguts dringend erforderlichen neuen Produktions- und Lagerraum errichtet. Da nur noch eine ebenerdige Nutzung gewünscht war, entstand im Obergeschoss eine großzügige Terrassenfläche, die über eine einläufige Treppe vom Hof aus und über wenige Stufen auch vom Garten her erreichbar ist. Um dem Hof jedoch weiterhin einen gewissen räumlichen Abschluss nach Norden und zum Garten hin zu geben, wurde die Terrasse mit einer Reihe von kräftigen Stützen und einer darüber liegenden leichten Holzkonstruktion in der Art einer Pergola räumlich gefasst. Der Schutz des großen Lebensbaumes in der Nähe der nordöstlichen Terrassenecke war bei dem Bauvorhaben von großer Bedeutung.

Gleichzeitig wurde mit dem Eingriff auch der östliche Abschluss des Hofs verbessert. Das unschöne eingeklemmte Pultdach mit seiner gartenseitigen Rückwand wurde entfernt, damit auch vom östlichen Garten her das eigentliche Wohngebäude mit seinem Mansarddach baukörperlich klarer in Erscheinung treten kann.

Trotz einer für den neuen Gebäudeteil bewusst zurückhaltend und „zeitlos“ gewählten Gestaltung wurde durch Verwendung der Putzstruktur, von Bauteilen aus dem dort verwendeten grauen Sandstein sowie der vorhandenen Farbgebung die Geschlossenheit der Hofanlage wiederhergestellt.